29. PB-Schau: Hengste & Herzbeben
Verden (hannoveraner-pb). Wenn sich an einem eiskalten und eher ungemütlichen Februartag Autokolonnen mit Kennzeichen aus dem gesamten Bundesgebiet vor der Verdener Niedersachsenhalle stauen, dann wollen sie nicht „nur“ Hengste anschauen, sondern das Gesamtpaket der Hannoveraner Privathengstschau genießen. Das heißt, die Hengste, Züchter und Bekannte ganz hautnah in der Stallgasse zu treffen und sich im Vorfeld bei der hochkarätigen Fach-Diskussion im Forum auszutauschen.
Der eine lugt neugierig in die Stallgasse und wartet auf Möhrchen-Nachschub, der nächste kuschelt mit seiner Stoff-Eule, die an der Boxentrennwand geknotet ist und ganz am Ende der dritten Stallgasse genießt ein Rappe mit geschlossenen Augen, dass ihn gleich zwei junge Damen geschickt die Mähne für die Schau einflechten. Die Besucher der 29. PB-Schau wissen zu schätzen, dass der Verein der Hannoveraner Privathengsthalter immer alle (Boxen)-Türen öffnet zum Stallgassen-Klönschnack, der längst Kult-Status in der Züchterszene genießt. Ob bei einem Kaffee, einem Gläschen Sekt, Eierlikör oder Korn, gerne angereicht mit süßem Gebäck und Schokolade, lässt es sich doch gleich viel entspannter schnacken über Fohlen aus dem letzten Jahrgang, den Neuzugang auf der Station oder „Abstammungs-Latein“ möglicher Anpaarungen. Beim diesjährigen Fach-Forum zum Thema „Stuten-Management“ mussten sogar noch zusätzliche Stühle organisiert werden, damit die über 200 interessierten Züchter Platz finden konnten.
„Es sind das Vis-a-Vis mit den Hengsten und die familiäre Atmosphäre, die das Gesamtkonzept unserer Veranstaltung erst zu einer runden Sache machen“, beobachtet der erste Vorsitzende Norbert Bramlage zufrieden die Besuchermassen, die sich wie einem unsichtbarem Kompass folgend von rechts nach links durch drei Stalltrakte schieben. Hier bleibt immer Zeit für einen Schnack mit Leuten, die man vielleicht schon lange nicht mehr getroffen hat. Dabei wandern natürlich auch die aktuellsten Hengstkataloge der Stationen in den obligatorischen schwarzen Stoffbeutel, auf dem in großen gelben Lettern das PB-Logo prangt. Wie gut, dass der Gong zehn Minuten vor dem Start der Schau daran erinnert, doch nun auch bitte seinen Platz einzunehmen